Der Ätna ist durch ein Aufeinanderfolgen vulkanischer Strukturen gewachsen. Jedes dieser Gebilde stellte die Geburt eines realen Vulkans dar. Durch dutzende oder hunderte Eruptionen wuchs es, beendete dann seine Aktivität und wurde schließlich durch exogene Einwirkungen erodiert und zerstört. Auf den Resten des Gebildes wuchs ein anderes auf, mit seiner eigenen eruptiven Achse.

Von solchen vulkanischen Gebilden sind ungefähr zehn ermittelt worden, doch ebenso viele sind womöglich nicht erkennbar, da von nachfolgenden Gebilden komplett überwachsen.
Unter den größeren Strukturen zählt der “Trifoglietto II“, der vor ca. 50- bis 70-tausend Jahren existierte und der vermutlich eine Höhe von ungefähr 2’400 Metern erreicht haben soll. Heute ist dieses Gebilde komplett abgebaut. Die wunderschöne Felswand des Tals “Valle del Bove” lässt mit ihren pyroklastischen Felsen auf eine ausgesprochen explosive Aktivität schließen. Die hohe Explosivität hängt womöglich mit großen Mengen an Wasser zusammen, das in der Struktur verdampfte und so das Magma fragmentierte.

Vor rund 30’000 Jahren verschob sich die eruptive Aktivität gegenüber den vorhergehenden etwas in westlicher Richtung und so begann die wohl wichtigste und imposanteste alkalische Vulkanstruktur zu wachsen, der “Ellittico“. Seine Produkte, sowohl Lavaströme wie auch pyroklastische Gesteine, schufen eine Struktur beträchtlicher Größe, die vor dem Zusammenbruch der “Caldera” vor rund 15’000 Jahren vermutlich eine Höhe von über 4’000 Metern erreichte. Heute bildet der Ellittico trotz massiver Erosion das morphologische Gerüst des Ätna-Massivs. Unter den Produkten des Zentrums des Ellittico finden sich die verschiedensten Kompositionen der gesamten Folge vulkanischer Tätigkeit der alkalischen Zeit wieder, von alkalischen Basalten (rar) bis hin zu Trachyt. Die wichtigsten Zeugen dieses Konstrukts finden sich an der westlichen Wand der “Valle del Bove“, in “Punta Lucia” und “Pizzi Deneri“. Der Name “Ellittico” lehnt sich an die elliptische Form (2 km auf der größeren und 1 km auf der kleineren Achse) der Caldera am Ende ihrer Aktivität an.
Dott. Ferlito Carmelo